125 Jahre Lagerhaus Mostviertel Mitte
Ältestes Lagerhaus Österreichs und zugleich modernes Unternehmen: Wie das Lagerhaus Mostviertel Mitte entstand
Gründung der 1. Lagerhaus-Genossenschaft Österreichs

Als vor 125 Jahren Obmann Stadtpfarrer Prälat Matthäus Bauchinger das erste Lagerhaus Österreichs feierlich einweihte, schloss er seine Rede mit den Worten: „So ist ein großes Werk zum Wohle der Bauern geschaffen worden. Durch einträchtiges Zusammenwirken derselben wird es einen Aufschwung nehmen, der für die Landwirtschaft den Keim für eine bessere Zukunft legt. An euch Bauern ist es jetzt, das begonnene Werk zu fördern und an eurem eigenen Nutzen zu arbeiten.“

 

Nach einer Fahrt nach Trostberg (DE) und Begutachtung des dortigen Lagerhauses im Frühjahr 1898 wurde am 19. Mai 1898 bei der Gründungsversammlung in Pöchlarn die erste Lagerhausgenossenschaft Österreichs konstituiert. Bauchinger reagierte damit auf eine Initiative des Niederösterreichischen Landtages, man solle doch „durch die Bündelung des Angebotes der Mitglieder einen weiteren Verfall der Getreidepreise verhindern“. Der Unternehmenszweck der neuen Genossenschaft stand daher bereits fest: Absatz bäuerlicher Produkte, die Beschaffung landwirtschaftlicher Betriebsmittel und die Erbringung notwendiger Dienstleistungen.  Die Registrierung der Genossenschaft erfolgte am 20. Juni 1898, der Betrieb wurde bereits Anfang September in einem Mietobjekt aufgenommen. Einen festen Sitz fand das erste Lagerhaus mit dem Ankauf des ehemaligen Schiffsmeisterhauses der Frau Agnes Anderle.

 

Die Gründung in Pöchlarn war Vorbild für viele weitere Lagerhaus-Genossenschaften, nicht nur in Niederösterreich, sondern weit darüber hinaus. Aus den Pöchlarner Filialen selbst sind ebenfalls neue Lagerhaus-Genossenschaften entstanden, so in einer zweiten Gründungswelle 1923 in Steinakirchen und 1926 in Loosdorf. Purgstall verschmolz 1938 mit Steinakirchen und der Name wurde auf Landwirtschaftliche Genossenschaft Steinakirchen-Purgstall und Umgebung geändert.


Nach schwierigem Beginn nahm die Genossenschaft rasch eine gute Entwicklung. Bis 1907 führte der Obmann Stadtpfarrer Prälat Bauchinger persönlich die Bücher und Funktionäre führten die anfallenden Tätigkeiten durch. Erst 1907 wurde Georg Ibler als erster Geschäftsführer bestellt.

Mit zielgerichteten Investitionen zum Aufschwung

1912 konnte die Eisbaum-Mühle angekauft werden. Die mehrmals modernisierte Mühle war für das Lagerhaus Pöchlarn vor allem nach dem 2. Weltkrieg ein sehr guter Ertragsbringer. Mit der Entwicklung und Einführung des Mähdreschers haben sich die Getreideernte und deren Übernahme radikal verändert. 1957 wurde ein Getreidesilo errichtet. Mit der Mechanisierung erfolgte der Auf- und Ausbau eines erfolgreichen Landmaschinenhandels und 1963 die Errichtung der ersten Pöchlarner Werkstätte. Durch die Erträge aus dem Mühlenbereich war es auch möglich, dass Filialnetz entsprechend auszubauen.


1974 wurde die Gewerbeordnung verändert und die Lagerhäuser konnten ab damals in allen Sektoren bzw. auch im Nicht-Mitglieder-Geschäft tätig werden. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelten sich, zusätzlich zum traditionellen Geschäft, der Haus- und Gartenbereich, der Rohstoffhandel, der PKW-Handel und die Baunebengewerbe beginnend mit einer Zimmerei, einer Malerei bis hin zur Fenstertechnik.

Das Lagerhaus Mostviertel Mitte entsteht

Im Jahr 1991 fusionierten zwei Genossenschaften zum Raiffeisen-Lagerhaus Pöchlarn-Loosdorf. In der Zeit nach der Fusion kam es zu Umsatzstagnationen bzw. wuchsen die Kosten des Filialnetzes weiter. Trotz der Fusionssynergien wurde es notwendig, Filialen zu schließen. Gleichzeitig ist der Bereich Baustoff und Gewerbe weiterentwickelt worden.

 

Die Raiffeisen-Lagerhäuser Pöchlarn-Loosdorf und Steinakirchen-Purgstall kämpften im Vorfeld der EU bis 1995 mit stagnierenden Erträgen und mit den Kosten der noch immer weitläufigen Filialnetze. Einen weiteren starken Ertragsausfall brachte das Ende des Mühlengesetzes. In beiden Lagerhäusern wurden Sanierungskonzepte erarbeitet, sie konnten dank der Sanierungshilfe der RWA Raiffeisen Ware Austria und der Raiffeisenlandesbank rasch und erfolgreich umgesetzt werden. 1996 bilanzierten beide Lagerhäuser bereits operativ positiv. 1996 war das erste Konzeptionsjahr mit einer gemeinsamen Geschäftsführung. Mitte 1997 fusionierten Pöchlarn-Loosdorf und Steinakirchen-Purgstall mit nahezu 100prozentiger Zustimmung zum neuen gemeinsamen Lagerhaus Mostviertel Mitte.

 

2003 fusionierte das Raiffeisen-Lagerhaus Mostviertel Mitte mit dem Raiffeisen-Lagerhaus St. Leonhard-Wieselburg-Kilb. 4 Jahre später wurde das Steyr Center NÖ West gegründet, welches in Purgstall und Kilb vertreten ist.

Wachstum und Investitionen in die Zukunft

Die über 25 Jahre seit der Fusion zum heutigen Raiffeisen-Lagerhaus Mostviertel Mitte waren geprägt durch Wachstum und Investitionen in die Zukunft der Genossenschaft. Die Zahl der Standorte wuchs von 7 auf 14, parallel dazu wuchs die Zahl der Mitarbeiter:innen auf mehr als das Doppelte an und die Umsatzerlöse und Bilanzsumme vervielfachten sich.

 

Bedeutsam für den Erfolg der Genossenschaft waren die laufenden Investitionen in den Neu- und Ausbau der Standorte. So erfolgte beispielsweise 1998 der Bau des Bau- und Gewerbecenters am neuen Standort Roggendorf, welcher in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich erweitert wurde und den Standort Loosdorf 2013 endgültig ersetzte.

 

Mit dem 2009 in Wolfpassing eröffneten Auto Technik Zentrum "ATZ" Steinakirchen schuf die Genossenschaft einen modernen Vorzeigebetrieb der Technik-Sparte. Weitere große Investitionen waren der Um- bzw. Neubau des Bau- & Gartenmarktes in Purgstall 2015, sowie der Neubau des Standorts Bergland 2016, zu dessen Gunsten die Standorte Wieselburg und Kemmelbach (bis auf den Silobetrieb) aufgelassen wurden. 2018 wurde beim ATZ Steinakirchen eine Elektro-Tankstelle eröffnet sowie das ursprüngliche Lagerhaus in St. Leonhard abgebrochen und an dessen Stelle eine moderne Hochregal-Halle erbaut. Ein deutliches Zeichen für den südlichen Teil des Genossenschaftsgebietes setzte der Ankauf des ehemaligen Enöckl-Betriebsgeländes in Lunz im Frühjahr 2018. Die Tankstelle wird als 24-Stunden-Automatentankstelle weitergeführt. Die am Geländebefindliche Werkstatt sowie der Shop mit Bistro-Bereich wurden verpachtet.

Aktuell sind zwei weitere Großprojekte in Planung bzw. Umsetzung: Ein Grundstücksankauf in St. Leonhard ermöglicht die Erweiterung bzw. den Umbau des Areals in den kommenden Jahren. In Purgstall wurde mit dem Kauf des Übellacker-Areals ein zusätzlicher Standort geschaffen, der voraussichtlich 2024 eröffnet wird. Hier entsteht derzeit ein Gewerbecenter, welches alle Baugewerbe des Standortes Purgstalls unter einem Dach zusammenführen wird. Die Aussiedelung dieser Betriebe schafft zugleich Platz für das Wachstum der weiterhin in der Ellershofstraße ansäßigen Betriebe (beispielsweise der Werkstätte).

 

Bei Investitionen stets im Blick ist die Nachhaltigkeit, was neben ökologischen auch ökonomische Gründe hat. Die Standorte Bergland, Purgstall und Roggendorf werden mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 685 kWp versorgt. 2023 kommen weitere PV-Anlagen an den Standorten ATZ Steinakirchen, Kilb, Mank, Pöchlarn und am neuen Gewerbecenter Purgstall mit einer Gesamtleistung von 835 kWp hinzu. Darüber hinaus wurden bereits vier Standorte auf Fernwärme umgestellt und bei Neubauten wie in Bergland Pellets statt Öl als Brennstoff genutzt. Auch Elektromobilität ist ein Thema: Im internen Fuhrpark werden bereits 10 Elektro-Fahrzeuge eingesetzt. - Tendenz steigend.

PV Anlagen als grüne Investition
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125 Jahre Lagerhaus Mostviertel Mitte

2023 feiert das Lagerhaus Mostviertel Mitte als ältestes Lagerhaus Österreichs sein 125-jähriges Bestehen. Über die Jahrzehnte entwickelte sich aus der von Prälat Bauchinger gegründeten bäuerlichen Genossenschaft ein bedeutsames Unternehmen. Nach wie vor ist das Lagerhaus Mostviertel Mitte ein verlässlicher Partner der Landwirt:innen sowie der Wirtschaft, zudem wichtiger regionaler Nahversorger und sicherer Arbeitgeber für über 550 Menschen in verschiedensten Berufen.

 

39 Einzelbetriebe verteilt auf 14 Standorte in den Bezirken Scheibbs und Melk decken verschiedenste Sparten (Haus- und Gartenmärkte, Agrarhandel, Treib- und Brennstoffhandel, Technik-Verkauf und Werkstätten, Baustoffhandel und Baugewerbe) ab. Eine Vielfalt an Standbeinen, die das Unternehmen auch in Krisenzeiten wirtschaftlich stabil hält und den Mitarbeiter:innen Sicherheit gibt.


„Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen Viele.“ Diese Idee F. W. Raiffeisens fasste vor 125 Jahren in Österreich Fuß und weist nach wie vor den Weg in die Zukunft.

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